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auslandstierschutz - ohne rosarote brille

es ist nicht alles schwarz und weiß.

ich habe mich viel mit tierschutz, tierheimen und dem alltag als hundebesitzer auseinandergesetzt in den letzten 2 jahren mit buksi. und eines kann ich ganz klar zugeben, warum ich einen hund aus dem ausland geholt habe: es ging am schnellsten. ich war der meinung, dass die pandemie nur wenige monate dauern würde (lol) und ich unbedingt die gunst der stunde für meinen lebenstraum nutzen musste. keine wartezeit auf einen passenden wurf, kein abwarten bis ein passender hund ins innsbrucker tierheim kommt. UND MAN HAT JA EIN TIER GERETTET!

und darum passt der auslandstierschutz so gut in unsere zeit: du kannst dir online fotos und beschreibungen anschauen, 'bestellst' den hund und holst ihn direkt am transporter ab, ohne ihn vorher kennenlernen zu können. der verein nimmt theoretisch den hund bei problemen wieder zurück, es häufen sich aber die berichte, dass bei manchen tierschutzvereinen, vor allem mit sitz im ausland, die nachbetreuung kaum oder garnicht stattfindet.

dazu noch zwei anmerkungen:
  1. der bewerbungsprozess ist mit einer seitenlangen selbstauskunft und einer persönlichen vorkontrolle durch tierschutz-mitarbeiter absolut richtig, wichtig und in meinem fall auch sehr gründlich gewesen. von bestimmten hunden wurde mir direkt und ehrlich abgeraten, bevor mir buksi ans herz gelegt wurde.
  2. es gibt auch viele tierschutzhunde auf pflegestellen, die man vorher besuchen und mit den zwischenbesitzern gut einschätzen kann. die sinnhaftigkeit einer pflegestelle ist durchaus umstritten.
das größte problem, das wir aktuell haben: die heimischen tierheime sind zunehmend voll mit problematischen auslandshunden, und ich setze dieses wort sehr vorsichtig ein. schmeißt jetzt mal die vorstellung vom dankbaren strassenhund komplett weg - ein hund ist in erster linie ein tier, eines mit scharfen zähnen sogar. ein tier mit ganz individuellen bedürfnissen, und diese passen nicht unbedingt immer in das alltagsleben eines menschen.

es gibt gute gründe, einen hund abgeben zu müssen - krankheit, unfälle, finanzielle probleme. es gibt aber auch gute gründe, sich zuallererst KEINEN hund zu holen:
  • langeweile, gerne auch pandemiebedingt
  • damit man endlich gezwungen wird, täglich spazieren zu gehen
  • die vorstellung eines kuschelroboters, der ohne lästiges training ständig 'funktioniert' und am besten von beginn an stubenrein, leise, sauber und folgsam ist
  • beschäftigung für die kinder - meine erfahrung: wenn alle für den familienhund verantwortlich sind, fühlt sich am ende oft keiner zuständig
es hat sich vielleicht schon herumgesprochen, gemeinsam mit einigen leidenschaftlichen hundebesitzern gründen wir gerade den verein 'hundefreunde zillertal'. eine aufgabe davon soll für mich auch die aufklärung VOR der hundeanschaffung sein - auch was rassespezifische anlagen angeht. wir freuen uns über viele mitglieder, gerne auch ohne hund - check it out!



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