jeder darf seine eigene meinung haben, aber muss ich sie mir deshalb anhören?
als lösungsorientiertes organisationstalent verwechsle ich meine meinung oft mit der antwort zu einem problem. dass ich damit bereits werte, und die angesprochene situation als ‘problematisch’ betitle, ist die bittere begleiterscheinung manch einer diskussion mit mir!
die letzten beiden jahre haben gezeigt, dass sich meinungen aus dem subjektiven empfinden heraus bilden, wie eh und je. und ein wahrer meinungs-boom ausgelöst wurde, regelmässig muss ich meine neugierigen augen aus den kommentarspalten ziehen. auch ich nehme mich hier nicht aus und habe munter meine zeilen im weltweiten netz verteilt, oft ungefragt und meist unqualifiziert. grundlage war immer die hoffnung auf bessere zeiten, einen denkanstoß zu geben, perspektiven zu ändern. aber wie sagt man so schön: the road to hell is paved with good intentions.
im grunde wollte ich meine meinung als die ultimativ rationalste hinstellen und somit mein umfeld kontrollieren. meine absicht bestimmt nicht die dosis des gifts, sondern die verträglichkeit des gegenübers. kein*e andere*r als der*die geschädigte darf entscheiden, womit und in welchem ausmass man verletzt wird. eine entschuldigung sollte die schuld nicht umgehen, à la ‘war nicht so gemeint’ sondern diese einzugestehen: ‘ich hab’s verkackt’.
vorsorge ist besser als nachsicht - ich übe mich darin, aktiv zuzuhören. lösungen kann ich zwar in meinem kopf weiterspinnen, aber wenn nicht explizit danach gefragt wird: goldenes schweigen. ich kann auch höflich fragen, was denn gewünscht sei? dampf ablassen, einschätzen, urteilen, oder gar ein blöder witz? letzteres ein kleines talent von mir, ich kann so ziemlich jede noch so makabre situation ins lächerliche ziehen. diese dunklen ausbrüche kriegt aber niemand schriftlich, denn niemand ist vor shitstorms sicher!
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