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one more time

mein senf zur lage der nation.

wir sind uns einig, die situation ist scheisse. ein neuer lockdown für mindestens 3 wochen, für uns alle. aber noch gute zwei monate, um sich aus überzeugung impfen zu lassen - wenn man denn gesundheitlich dazu in der lage ist.

ob man jetzt nur genervt in den eigenen 4 wänden sitzen muss oder die scherben seiner existenz zusammenbaut, wenn es doch nur etwas gäbe, das diese situation nur EIN BISSCHEN besser machen könnte?! sicher ist die impfung kein wunderwuzzi, doch verringert sie die ansteckungsgefahr und die chance eines gefährlichen verlaufs. es ist eine reine rechenaufgabe, der reproduktionswert muss bei <1 liegen.

kostenlose tests, kurzarbeit und beihilfen sind wichtig, und doch sind es gelder, die wir unserer zukunft stehlen. gelder, die in bildung, klimaschutz, integration und gegen häusliche gewalt besser investiert wären als in wattestäbchen und gurgelsafteln. eine impfung kostet den steuerzahler knapp ein drittel eines einzigen pcr-tests, vom müll und personalaufwand mal ganz abgesehen.

und hört mir auf mit dem wurmmittel und vergleichen mit dem holocaust. sind wir so opfergeil?! dass dies ein schlag ins gesicht der tatsächlichen opfer des 2. weltkriegs ist, muss ich nicht weiter ausführen. so gut wie uns ist es noch keiner generation gegangen, das ist - bei allen rückschlägen - fakt. allein der zustand, dass man auf die strasse gehen und diese Behauptungen kundtun kann, entkräftet den vergleich. lange durften wir unsere eigene meinung über das wohl der gesamtbevölkerung stellen, das ist jetzt mit der impfpflicht wohl vorbei.

ob ich das jetzt gut finde? natürlich nicht. ganz ehrlich, vor allem bei den kindern muss ich klar aussteigen, da kenne ich mich zu wenig aus. redet's mit ärzt*innen (plural!) wenn ihr fragen habt's und nicht nur mit leuten, die zufällig eurer meinung sind. des baby schaukeln ma nur gemeinsam.

abschliessend wollte ich doch noch aus meiner perspektive erzählen: ich musste mich nicht impfen lassen, was für ein privileg. ich habe die krankheit gut überstanden, konnte sogar nach wochen wieder den mist auf dem feld riechen. aber ich hab's eben nicht für mich getan: für meinen job, wo ich jetzt seit märz 2020 in kurzarbeit bin. für alle die nach letztem winter auf notstandshilfe angewiesen waren. für alle letzten geburtstage, die nicht rechtzeitig gefeiert wurden. für alle familien, die home office und home schooling aushalten mussten - und vielleicht daran zerbrachen. für die gestohlenen jahre der jugend, die nicht mehr nachzuholen sind. für alle, die liebe menschen verloren haben und ihnen nicht beistehen konnten. für die einsamkeit und isolation, die ein lockdown mit sich führt. für das krankenpersonal, das von der politik keine unterstützung bekam, nach allem was wir 2020 schon bezeugen konnten. für die immungeschwächten, die sich nicht impfen lassen können, und nichts lieber tun würden.

wenn es einen anderen ausweg gäbe, her damit. aktuell ist die impfung das einzige werkzeug, das wir haben. appelle an abstand und vernunft sind bereits gescheitert, leider. 

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