gegen das vergessen

wie organisiert ihr euer leben?

die meisten menschen glauben, ich vergesse nichts. stimmt so nicht ganz, ich vergesse nichts... mir aufzuschreiben. mein notizbuch ist kalender, tagebuch und archiv zugleich. ich finde es spannend, meine schritte zurück zu verfolgen. wo war ich vor einem jahr, was war damals wichtig, wie habe ich mich gefühlt - oder ganz banal: wie war das wetter?

am ende jeden jahres sichere ich meine handyfotos auf der festplatte und suche mir die besten 200 raus. diese lasse ich ganz ohne aufwand automatisch ein fotobuch füllen und schaffe so auch ein visuelles archiv. dort sind nicht nur meine erinnerungen, auch bilder meiner familie auf ausflügen ohne mich, neue tattoos meiner freunde und urlaubsgrüße aus der ferne - auch die typischen whatsapp-momente möchte ich festhalten.

schreiben muss meistens sein, wenn es mir nicht so gut geht. alles muss raus. und auch hier archiviere ich für andere, denn manchmal muss ich meine freunde daran erinnern, dass ihnen ihr job oder ihre liebschaft die meiste zeit nicht gut tut. die rosarote brille hilft auch beim vergessen.

regelmäßig checke ich mit mir selbst ein und stelle mir dieselben fragen, hier eine kleine auswahl:

• was raubt mir den schlaf?
• worüber denke ich am meisten nach?
• was erfüllt mich?
• mit wem verbringe ich die meiste zeit?

es ist interessant, alle paar monate ein interview mit sich selbst zu führen und im rückblick zu erkennen, dass die ganzen stressfaktoren nur temporär sind. die vergangenheit eröffnet eine neue perspektive auf die gegenwart, den meisten stress macht man sich selbst. es tippt sich so leicht auf den bildschirm, aber vielleicht werde ich es irgendwann auch glauben!