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time of my life

vor 10 jahren war ich in mittelerde neuseeland.
facebook-erinnerungen sei dank weiß ich jetzt, dass ich genau vor 10 jahren einen bungy-sprung in neuseeland gemacht habe - zum "frühstück", wie ich es so schön formuliert habe. denn der termin um 08.00 war günstiger, richtiges backpacker-life halt! und ganz klischeemäßig war ich von der nacht davor (und den happy-hour-bieren) noch ein bisserl blau. wieder was gelernt: adrenalin hilft gegen hangover! es waren zwar nur 50 m, aber für einen hobbit mit höhenangst wie mich völlig ausreichend.

woran ich mich aber genau erinnern kann, ist das gefühl, in dem kleinen mietwagen zu fahren und bedeutungsschwanger zu denken: das ist jetzt die schönste zeit meines lebens, und ich bin mittendrin. wie unheimlich belastend ich das empfand. spoiler: so schön war die zeit (zumindest manchmal) doch nicht und es sind (teilweise) noch schönere zeiten gekommen.

eigentlich erfüllt man sich einen lebenstraum - mit reisen, jobs oder bildung - und der druck von aussen dringt nach innen, dass solche ereignisse einschneidend oder lebensverändernd sein müssen. klar habe ich gelernt, dass 9 stunden am tag, 6 tage die woche zu arbeiten vielleicht nicht das gelbe vom ei sind. bin ich danach trotz dieser kriterien in einer blöden jobsituation gelandet? ohja! aber dadurch bin ich wieder zu dem beruf gelangt, den ich heute noch ausübe. you win some, you lose some.

es ist eine ganz bestimmte erwartungshaltung ans leben, dass ich gefühle oder dinge verdiene, wenn ich x oder y umsetze. so auf die art "ich hab mir eine tolle reise zusammengespart, her mit der erleuchtung"? was für einen bullshit wir manchmal glauben.

da ich privilegiert genug war (der bausparer lief grad aus), habe ich das universum ganz frech ausgetrickst und bin einfach nochmal nach neuseeland geflogen. aus einmalig wird... zweimalig? neue erinnerungen, andere erinnerungen, und ganz ehrlich: ich kann besser abschalten, wenn ich an einem ort bin, dessen gegebenheiten ich kenne.

somit habe ich meiner großen reise das besondere, aber auch den druck genommen, denn es gibt viele kleine schneeflocken wie mich auf der welt - und: sehr viele deutsche in neuseeland ;) - und wisst ihr was, das fühlte sich richtig gut an. wenn alles bedeutend ist, ist es gleichzeitig nichts. das ist ein schöner gedanke.


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