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soziales nockabazl

fake it till' you bla bla bla.

als nachzügler und somit quasi-einzelkind war ich gleichzeitig auch neunmalklug. ein gefährlicher cocktail für ein kind, bzw. eher für das umfeld. aber ich durfte so lange ich wollte kind sein, und das genoss ich sehr. sogar heute noch!

haben darunter meine sozialkompetenzen gelitten? vermutlich, vielleicht war ich auch einfach schüchtern. aber nicht putzig-schüchtern, sondern anstrengend bis unsympathisch schüchtern, total unnötig. verzweifelt orientierte, ja klammerte ich mich, an meine freundinnen. als es in eine andere weiterbildende schule ging, hätte ich fast wieder die schule gewechselt, nur damit ich bei meiner besten freundin sein kann.

so blieb ich beim tourismus, wo man ja bekanntlich viel mit menschen zu tun hat - yikes. im praktikum noch unter welpenschutz stehend, warf ich mich nach der matura selbst ins kalte wasser: die front an der rezeption erwartete mich.

und eigentlich konnte mir nichts besseres passieren, als tagein-tagaus mit allerlei fremden personen ins gespräch zu kommen, sie willkommen zu heißen und die gute alte gastfreundschaft, die uns zillertalern ja eigentlich in die wiege gelegt wird, spielen zu lassen. zu beginn bestand mein charme zwar nur aus meinem abgeschwächten dialekt, den im pinzgau jeder sofort durschaute. fun fact: ich kann bis heute nicht einwandfrei hochdeutsch sprechen.

meine ersten richtigen chefs erkannten wohl mein potential und ließen meine talente in einer 'telefonschulung' schleifen. klingt total fad, aber alle schulungen, die mit reden, vortragen oder auch verkaufen usw. zu tun haben, kann ich jedem ans herz legen, dem jeglicher menschlicher kontakt unangenehm ist. 


'in der gastro gibt es kein wochenende, deshalb ist jeden tag wochenende' - schnell lernte ich, dass 2-3 gläschen ebenfalls meine soziale laune steigerten. oft griff ich mental darauf zurück und dachte mir: what would drunk lisi do? (übrigens: eine studie belegt, dass das betrunkene ich garnicht existiert, sondern eigentlich das wahre ist - link zu wienerin-artikel).

doch in den nachtlokalen zwischen innsbruck und zell am see fand ich eine weitere erleuchtung: menschen, denen es kaum schwer fiel, ins gespräch zu kommen, dies zu halten UND, dass sich ihr gegenüber wohlfühlt. wow, das würde ich auch gerne können. eine weise freundin sagte einst: scheiss di nix, dann fahlt da nix. und so wird es wohl sein, was du aussendest, ziehst du an. 

ich zitiere hier gerne die beatsteaks: I'm not here to hide. dieses verstecken und ängstliche verhalten, das ich rückblickend als so unhöflich empfinde, wollte ich schnellstmöglich ablegen. denn das soll unsere gesellschaft ausmachen: echter, ehrlicher austausch miteinander - ob wir derselben meinung sind oder nicht. kein interpretieren oder verstellen, einfach gerade heraus sagen können, was man denkt & fühlt, für mich immer noch ein prozess, aber endlich möglich.

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