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'weich' ist mein neues lieblingswort

du brauchst kein scheich zu sein, um weich zu sein...

als teenager dachte ich, ich müsste mich knallhart geben. alles wissen, keine gefühlsregung zeigen, einfach cool sein. das war mein ultimatives ziel. jetzt weiss ich: das ist nicht nur total unsympathisch, kontraproduktiv aber vor allem - anstrengend.

gerade heute hätte ich wieder unter dem mantel meines gerechtigkeitssinns vorschnell hart gehandelt: gäste haben am rande eines restaurants gejausnt und ich wollte sie verjagen, als mich meine freundin erinnerte, dass die ja wohl irgendwas konsumiert hätten, sonst wären sie ja nicht hier. jetzt schalte ich schneller von hart auf weich.

am besten gefällt mir die auslegung in madeleine alizadeh's buch 'starkes weiches herz', dass man beides haben kann: einen starken willen mit einem weichen kern. denn sind wir uns ehrlich, ich bin eigentlich ein wahnsinniger softie und die weiche lisi darf gerne weiter in den vordergrund! öfter mal durchatmen und 5 gerade sein lassen, auch wenn ich gerne auf paragraphen und regeln reite.

aber nicht nur mein herz, auch mein körper darf weich sein. mit sich selbst soll man ein bisschen freundlicher umgehen, so habe ich das wort 'dick' ersetzt: mein bauchi ist nicht fett, sondern weich und das finde ich wunderschön. der körper tut so viel für uns, indem er jeden tag funktioniert! ich bin gesund, da kann mein körper auch platz beanspruchen, da sind auch organe drin - vergesse ich gerne!

die welt ist hart genug, alle schicksale, die wir nicht ändern können. sind wir deshalb machtlos? ich kann mich jeden tag entscheiden, ob ich meiner umwelt, den menschen und lebewesen darin, auf eine weiche art begegnen möchte: mit empathie, nachsicht, ehrlicher anteilnahme - oder einfach guter laune. manchmal bin ich grundlos schlecht drauf und ertappe mich dabei, als mir der gedanke aufblitzt: wenn ich grundlos böse bin, kann ich dann auch grundlos gut drauf sein?

kannst du?

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