warum ich schreibe

kurze antwort: weil ich es schon immer getan habe.

lange antwort: ich bin eine wandelnde chronik. ich vergesse nichts wenig, und wenn jemand an meinem gedächtnis zweifelt, liefere ich schriftliche beweise nach. in tagebüchern habe ich mein gesamtes leben mal mehr, mal weniger detailliert dokumentiert.

dear diary

mein erstes tagebuch tauchte vor einigen jahren wieder auf, als ich 'wirklich' zuhause auszog, also auch den kram im keller/unter dach sortierte. die ersten seiten waren herausgerissen, wohl zu 'intim' - für die 2. klasse volksschule. der erste offizielle eintrag vom 6. märz 1997 - ich war also 8 jahre alt - schildert das brüten meiner zebrafinken. beweis im bild, wie versprochen!

schreiben hilft

meine gedanken drehen sich gerne im kreis, deshalb lasse ich sie von zeit zu zeit auf papier fließen. wenn die buchstaben im gestreckten galopp unterwegs sind, kommt der stift manchmal nicht hinterher, und ich liefere mir an der tastatur ein rennen mit ihnen.

wenn ich zeit für mich habe, halte ich rücksprache mit meiner vergangenheit. was habe ich an diesem tag vor 1, 2, 3 - 10 jahren gemacht, gedacht, was hat mich beschäftigt? so ähnlich, wie ich jetzt liebevoll auf alte fotos von mir blicke, die ich damals schrecklich fand, lese ich meine eigenen worte und bin stolz auf die jüngere lisi. sie schrieb gut, ich schreibe gut.

selbst bewusst

das kann ich heute ganz ohne schlechtes gewissen behaupten, denn talent ist nur ein kleiner teil. man macht etwas vor allem gut, wenn man es gerne macht und oft. künstlern wird ihre gesamte arbeit abgesprochen, wenn sie 'talent' als kompliment bekommen. schreiben ist meine kunst, denn sie war immer da, ist immer da. wie sagte hemingway so schön: 

there is nothing to writing. all you do is sit down at a typewriter and bleed.