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let's talk €€€

ist reich sein verwerflich? ich finde schon. aber: wann ist man reich?

über geld reden gilt als verpönt. das heißt aber nicht, dass wir es nicht manchmal tun müssen. bei der problemstellung, ob es moralisch verwerflich ist, "reich" zu sein, scheitern wir schon an der definition.

denn mir fällt auf, niemand behauptet von sich selbst, finanziell gut dazustehen. klingt ja nach angeben - oder macht angreifbar! fakt ist, ich habe noch nie jemanden sagen hören: "ja stimmt, ich bin reich." wir wursteln uns durch ausreden, begriffe wie "arbeiterfamilie" fallen und wenn die gute finanzlage offensichtlich ist, dann hat man das ja "hart erarbeitet" oder die eltern "haben immer verzichtet".

mein persönlicher bezug zu geld ist eher so "von der hand ins maul". als sich zu meiner vollzeitanstellung zufällig ergab, dass ich die gemeinschaftsflächen im wohnhaus putzen konnte, verbesserte sich meine finanzlage nicht wirklich. denn ich gehöre zur sorte mensch: ist mehr geld da, gebe ich mehr geld aus.

meine finanzziele waren eher wenig ambitioniert: 1. beim essen einkaufen nicht auf den preis schauen müssen und 2. ein halbes jahr lohn auf einem sparbuch zu haben (hatte mal gelesen, dass man das haben sollte). für meine eigene definition bin ich jetzt wohl schon "reich"! hurra?

besser messen kann man reichtum meiner meinung nach, wenn die sache umgekehrt wird. es gilt nicht, wie viel geld hat man, sondern: wie viel geld verlieren tut mir weh. wann schmerzt es, wenn mir geld abhanden kommt, also wenn es mir buchstäblich aus dem börserl fliegt? 10€? 100€? 1.000€? es wird auch menschen geben, die bei €10.000 keine miene verziehen (müssen). wie so oft, kann man nur von sich selbst ausgehen - wenn nicht offen darüber geredet wird.

deshalb fange ich mal an: ich stehe aktuell irgendwo zwischen meiner €100 und €1.000 marke, war aber sicher schon bei unter €10. seit einiger zeit beschäftige ich mich mit dem prinzip der "umverteilung des vermögens" - wer geld übrig hat, gibt es dem, der es braucht. bedingungslos. "paying it forward" sozusagen. statt an organisationen zu spenden, kann man über kickstarter und ähnliche optionen direkt an betroffene spenden. das reicht von haustier-operationen über lagerbrände bis hin zu arztkosten.

aber auch hier gilt wieder: wenn nicht darüber geredet wird, ändert sich nichts. wer in finanzielle schieflage gerät, soll keine angst haben, dies kundzutun. wie schnell es hier oft gehen kann, haben wir alle im letzten jahr gelernt.

was ich also eigentlich damit sagen möchte? geld beruhigt. aber wenn es euch finanziell gut geht, werdet nicht gierig. in unserer gesellschaft wird einem immer "besser-höher-weiter" eingetrichtert, ich bin aber der meinung, dass eine summe x zum leben reicht. alles darüberhinaus ist nur angeben! und niemand mag angeber!!! :P

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