vegan curious?

Vor ca. 2 jahren veröffentlichte ruby warrington das buch 'sober curious', wo sie ihren alkoholkonsum kritisch hinterfragt, obwohl sie weit von abhängigkeit entfernt ist - lt. gängiger definition.

mir gefiel der gedanke, dass es nicht schwarz/weiss sein muss: kompletter vollsuff oder ausnahmslose abstinenz - schon ein temporärer verzicht oder eine reduktion hat große gesundheitliche auswirkungen. und als eine gute freundin vor einigen jahren deklarierte, sie ernähre sich nun mehr vegan, war ich vor allem eins: curious!

bitte weiterlesen!

ich hoffe, ich habe die meisten nicht schon bei der überschrift verloren. 'vegan' erhitzt die gemüter, aber ich werde niemanden bekehren, keine sorge. auch ich selbst bin von einem veganen lebensstil weit entfernt, möchte aber den ein oder anderen horizont mit meiner eigenen geschichte ein bisschen öffnen.

zu blöd für fleisch

obwohl ich eine basis-kochausbildung genoss, konnte ich fleisch für mich zuhause nie richtig zubereiten. faschiertes anrösten war das höchste der gefühle! so gönnte ich mir nur noch im restaurant das ein oder andere steak, auch wild kam gern auf meinen teller. zum jahreswechsel 2016 war der fleischkonsum so selten geworden, dass ich mich auf ein experiment einließ: lisi wird vegetarisch!

ausnahmen bestätigen die regel

in den ersten paar jahren waren wirklich nur zwei ausnahmen dabei, da ich bei einer hochzeit und einem dinner nicht bzw. zu spät meine präferenzen ausgesprochen habe. ich bin lieber unkompliziert und möchte nicht anecken, aber in letzter zeit stehe ich mehr für mich ein, dass ich wirklich kein fleisch bekommen möchte. ich liebe beilagen, esse wirklich alles - außer eben fleisch! 

die bessere alternative

schon davor habe ich viele jahre allein gelebt und bin durch zufall auf pflanzliche milchalternativen umgestiegen, aus dem simplen grund, dass diese sich länger halten! auch wenn meine vegane freundin auf besuch kam, nahm ich mir die zeit und versuchte mich an pflanzenbasierten rezepten - mit pancakes und muffins fing es an.

probieren statt verzichten

ganz langsam zogen noch andere kleine helferlein ein, wie pizza- oder streichkäse auf kokosbasis. viel zeit nahm ich mir für das vegane backen, es ist nicht unbedingt schwieriger, nur anders - man muss alte gewohnheiten neu lernen, zB dass backwaren ohne ei viel mehr kleben! generell ist mein tipp, nicht zwanghaft gewohnte gerichte mit alternativen zu ersetzen, sondern sich auf neue gerichte einzulassen wie curry oder eintöpfe. 'alte' lebensmittel wie linsen oder bohnen kann man ganz neu für sich entdecken!

neue gewohnheiten

sich mit seiner ernährung zu befassen und die zusammensetzung derer zu hinterfragen, ist nie verkehrt. dadurch habe ich eine ganz neue freude am kochen und essen gefunden. essen ist unser treibstoff, und ich bin definitiv team "leben, um zu essen"!