Aufwachsen in den 00er jahren war rückblickend sehr problematisch.
auch ich habe den satz "du bist nicht wie die anderen mädchen" als kompliment aufgefasst und fühlte mich dadurch schlicht überheblich. so werden andere frauen/personen zum feindbild gemacht: nein, ich bin keine tussi und kein schicki-micki-mädchen. aber: ist das denn ein problem? wer sind denn die "anderen"? dass ich mich vom anderen geschlecht so gegen mein eigenes aufhetzen ließ, tut mir leid.
solidarität mit anderen menschen ist mit das wichtigste das ich in den letzten jahren gelernt habe. egal wie wir aussehen, egal wie wir uns ausdrücken, welche haarfarbe, frisur oder ob wir uns schminken. nichts davon mindert den wert einer person. und nichts davon wertet mich selbst auf.
der vergleich mit anderen schmeichelt wohl kurz dem ego, aber wer sich als teenager selbst nicht leiden kann, dem hilft es auch nicht, andere noch schlechter zu machen. wie so oft ist der neid das grundproblem. wenn ich heute merke, dass eine person irgendwie bei mir aneckt, klingelt sofort das kleine "neid-glöckchen" und ein neues muster kommt zu tragen:
ich gehe im geiste einen schritt zurück, höre in mich hinein und überlege mir - warum regt mich diese person jetzt auf? meist ist es ein spiegel, eine projektion auf uns selbst. diese person zeigt vermutlich eigenschaften oder taten, die wir auch gerne hätten oder uns sogar selbst absprechen. absurd, oder? kommt dir die situation bekannt vor?
andere meinungen & lebensstile dürfen existieren, sollen sogar! wie schön die welt doch wäre, wenn wir uns voneinander inspirieren ließen, anstatt einander zu unterdrücken. nochmal kurz zum mitschreiben: alles, was keinem anderen leid zufügt, ist normal. wie sich jemand gibt, kleidet, wen und wie er liebt, was er beruflich macht - ist absolut jedem selbst überlassen und benötigt weder eine fremde meinung noch ein fremdes urteil.
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